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48°05'08.6"N 11°33'31.1"EDer Alt-Oberbürgermeister Ude hat kurz vor seinem Ruhestand ein über 20 Jahre lang von ihm ungelöstes und verschlepptes Problem mit den Städtischen Kliniken aufgegriffen und versucht, es vor Ende seiner Amtszeit im Eiltempo zu lösen. Innerhalb weniger Wochen, aber für viel Geld, hat in seinem Auftrag eine Unternehmensberatung (Boston Consulting Group BCG) ein Konzept erstellt, das aus unserer Sicht in vielen Punkten nicht zu Ende gedacht ist und aus kommerziellen Gründen die Gefährdung der Münchner Bürger in Kauf nimmt.
Die „Initiative Klinikum Harlaching“ hat das Papier – soweit es überhaupt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde - studiert und kommt zu folgenden Feststellungen:
1. Die Umsetzung des Sanierungsgutachtens gefährdet die Notfallversorgung der Bürger insbesondere im Südwesten Münchens, obwohl der Versorgungsauftrag eine kommunale Kernaufgabe der Stadt München ist.
2. Trotz jetzt schon bestehender Versorgungsengpässe für Notfall- und Intensivpatienten und zu erwartender steigender Patientenzahlen soll eine drastische Bettenreduktion der kommunalen Häuser erfolgen, während nicht an der Notfallversorgung teilnehmende Privatkliniken expandieren.
3. Das Klinikum Harlaching soll von 750 auf 545 Betten schrumpfen und sich aus kommerziellen Gründen aus der Notfall- und Maximalversorgung zurückziehen, obwohl es
- neben dem Klinikum Schwabing seit Jahren das größte Notfallzentrum in München mit allen erforderlichen hochspezialisierten und hochqualifizierten Abteilungen hat,
- wirtschaftlich 2013 das einzige rentable Haus der Städtisches Klinikum München GmbH (StKM) war,
- ein konkurrenzloses Einzugsgebiet mit großen wirtschaftlichen Perspektiven im Südwesten Münchens und
- als einziges der in die Jahre gekommenen Häuser beste Voraussetzungen und ein Konzept für einen Neubau bei ungestört laufendem Betrieb als Alternative zu teuren Sanierungen hat.
Die Aussagen und Gegenargumente im Einzelnen:
Die Unternehmensberatung (BCG) sagt: Harlaching soll künftig nur eine Art Poliklinik unterhalten, also eine etwas bessere Arztpraxis. Eine Notaufnahme sollte es nicht mehr geben! Erst nach lauter Kritik noch vor den Wahlen malte BCG notgedrungen ein kleines Plus für eine „Aufnahme“ ins Konzept.
Wir sagen: Die Münchner Bürgerinnen und Bürger im Südwesten brauchen eine echte Notfallversorgung und nicht nur ein Pluszeichen im Papier der Beratungsfirma. Die Stadt muss sich schon entscheiden, Notfallmedizin in „light-Version“ gibt es nicht! Die Patienten, welche in eine Notaufnahme kommen, schildern nur Symptome, keine Krankheiten. Und schon gar nicht fachspezifische Krankheitsbilder. Wenn Harlaching nur noch wenige Fachabteilungen behält, ist eine umfassende Notfallversorgung nicht mehr möglich, weil hierfür neben einer schlagkräftigen Notaufnahme auch Strukturen und Personal benötigt werden, die immer hinter einer Notaufnahme stehen, also z.B. Kardiologen und Herzkatheter, Unfallchirurgen und Schockraum, Anästhesisten mit Intensivstationen, etc.
Wir fordern: In Harlaching muß ein Klinikum mit Maximalversorgung bestehen bleiben, jede andere Lösung ist Augenwischerei!
BCG sagt: Harlachinger Notfälle sollen künftig in andere Kliniken weiterverlegt werden.
Wir sagen: Harlaching ist jetzt im Münchner Südwesten die einzige Maximalversorgungsklinik, die eine Notfallversorgung über 24 Stunden am Tag leisten kann. Künftig sollen die Patienten laut BCG dann z.B. nach Neuperlach oder Bogenhausen transportiert werden. Es ist in großen internationalen Studien aber bewiesen, dass eine Verzögerung z.B. der Herzinfarktbehandlung um eine halbe Stunde bereits zu einer Verdoppelung der Todesfälle führt. Mit anderen Worten: Die geplante Weiterverlegung von nicht versorgbaren Notfällen gefährdet das Leben der Bürger !
Wir fordern: Nur zwei Klinikstandorte ganz im Osten Münchens zu betreiben, ist nicht sinnvoll. Harlaching muss als Maximalversorgungsklinik für den Südwesten Münchens erhalten bleiben.
BCG sagt: Die Notfallversorgung ist auch ohne Harlaching und Schwabing gewährleistet, die Patienten kommen in umliegende Krankenhäuser.
Wir sagen: Zusammen versorgen Harlaching und Schwabing mehr als ein Viertel aller Notfallpatienten des Münchner Rettungsdienstes. Um die restlichen drei Viertel unterzubringen, benötigt die Leitstelle weitere 33 (!) Notfallkliniken. Wären alle Kliniken in München so auf die Notfallversorgung spezialisiert wie diese beiden, dann würde man nicht insgesamt 35, sondern nur noch acht (!!) Kliniken dieser Kategorie in ganz München benötigen. Harlaching und Schwabing sind aufgrund ihrer außergewöhnlichen Leistungsfähigkeit unverzichtbar.
Wir fordern: Bevor man den anderen Kliniken die Notfallversorgung der Münchner Bürger überlässt, ohne sie gefragt zu haben, sollen diese Kliniken doch einfach heute schon zeigen, dass sie rund um die Uhr alle Notfälle aufnehmen können und nicht bei IVENA (interdisziplinärer Versorgungsnachweis) ganze Nächte abgemeldet bleiben. (siehe: www.ivena-muenchen.de)
BCG sagt: 30% der Harlachinger SK1-Patienten (Anm.: die Schwerkranken) sollen künftig in Grosshadern behandelt werden.
Wir sagen: Das Universitätsklinikum Grosshadern bietet heute in IVENA seine Intensivstationen dem Münchner Rettungsdienst bewußt nicht an. Grosshadern möchte und kann den durchschnittlichen Münchner Notfallpatienten nicht versorgen. Grosshadern bekommt seine Patienten per Verlegungshubschrauber aus ganz Deutschland und nicht wenige Medizintouristen aus Russland und den Arabischen Emiraten. Neben Forschung und Lehre hat Grosshadern weder Zeit noch Interesse, alle Notfälle der Münchner zu versorgen.
Wir fordern: Lasst die Notfallversorgung in städtischer Hand. Die Unikliniken haben andere Aufgaben und Interessen.
http://www.mri.tum.de/node/513
http://www.welt.de/gesundheit/article4889353/Deutsche-Luxus-Medizin-fuer-reiche-Araber.html
BCG sagt: Neuperlach wird das Notfall-Krankenhaus im Süden. Harlaching soll keine SK1-Patienten mehr versorgen (Anm.: Das sind die Schwerstkranken, also Herzinfarkte, Schlaganfälle, Polytraumen, intensivpflichtige Patienten und Reanimationen).
Wir sagen: Das Klinikum Harlaching ist das Notfall-Klinikum im Süden und versorgt doppelt so viele Notfallpatienten wie das Klinikum Neuperlach. Über 15% aller Schwererkrankten oder schwer verletzten Patienten werden von der Leitstelle München nach Harlaching transportiert. Der Rettungshubschrauber Christoph 1 bringt mehr als 30% seiner Notfallpatienten ins Klinikum Harlaching. Auch offizielle Leitstellenzahlen bestätigen dies: Bezogen auf die Klinikgröße versorgt Harlaching die meisten Notfallpatienten in München. Und: Harlaching hat alle für eine höchst qualifizierte umfassende Notfallversorgung erforderlichen Spezialabteilungen z.T. mit speziellen Expertisen (z.B. für die Versorgung von Schlaganfällen, Herzinfarkten und die Schockraumversorgung).
Wir fordern: Harlaching muss das Notfallzentrum im Süden Münchens bleiben. Funktionierende Systeme sollten gestärkt und nicht zerstört werden!
BCG sagt: Neuperlach wird zum überregional zertifizierten Traumazentrum.
Wir sagen: Harlaching steht heute in München bei der Traumaversorgung bzgl. Fallzahlen und Qualität mit an erster Stelle. Vom Zertifizierungsgrad ist es vergleichbar mit der Unfallklinik Murnau. Die in Harlaching längst erfolgten Zertifizierungen und der mit der Unfallklinik Murnau vergleichbare Zertifizierungsgrad sind nicht nach Neuperlach übertragbar und wären mit dem Umzug unwiderruflich verloren.
Wir fordern: Die Schwerverletzten-Versorgung muss in Harlaching bleiben.
BCG sagt: Die Kinderklinik soll in Harlaching bleiben, das zertifizierte Traumazentrum soll aber nach Neuperlach umziehen.
Wir sagen: Wo sollen dann bitte in München schwerverletzte Kinder versorgt werden ? Das Haunersche Kinderspital am Goetheplatz wird von der Universität aufgelöst, Schwabing soll ebenfalls reduziert werden. Müssen wir dann künftig unsere schwerverletzten oberbayrischen Kinder in Österreich und der Oberpfalz behandeln lassen?
Wir fordern: Harlaching versorgt auch künftig schwerverletzte Kinder, wer sonst?
BCG sagt: Es gibt zu viele Krankenhausbetten in München.
Wir sagen: Es ist zwar richtig, dass München viele Kliniken hat. Wenn es aber zu viele Betten gibt, warum muss die Feuerwehrleitstelle dann ständig sogenannte „Zwangsbelegungen“ durchführen? Dies passiert erst, wenn für die Versorgung eines Patienten kein reguläres freies Bett in München mehr gemeldet ist. Seltsamerweise ist dies aber ein alltäglicher Vorgang für die Leitstelle.
Wenn München zu viele Klinikbetten hat, wieso empfiehlt die Leitstelle dann Münchner Rettungswagen, sie sollen ihre Patienten nach Murnau fahren, weil in München das angeforderte Bett nicht frei ist ?
Die eigentliche Frage ist doch: Welche Kliniken bieten nachts und am Wochenende die volle Versorgungsbreite für alle Patienten an? Dies sind nämlich weder die privaten noch die Unikliniken. Echte Notfallkliniken müssen rund um die Uhr Fachpersonal und Gerätschaften für jeden erdenklichen Notfall vorhalten. Daher ist Notfallversorgung so teuer. Privatkliniken und gerade auch die Unikliniken picken sich nur die Rosinen heraus. Alte und vor allem pflegebedürftige Patienten oder solche mit ansteckenden Krankheiten werden von diesen Kliniken oft nicht aufgenommen oder sehr schnell in die nächste, kleinere Klinik abverlegt. Ohne Harlaching wäre die Versorgung der Notfallpatienten im Münchner Süden massiv gefährdet.
Wir fordern: Keine Reduktion von Notfallbetten, solange es Zwangsbelegungen in München gibt.
BCG sagt: Nur Stuttgart hat mehr Klinikbetten und das städt. Klinikum muss 800 Betten abbauen.
Wir fragen: Warum schrieb dann Herr Blume-Beyerle, Vorsitzender des Rettungszweckverbands München, im März 2014 in einem Brief an Herrn Oberbürgermeister Ude folgenden Satz: „Punktuelle Engpässe bei Intensivbetten in der Vergangenheit lassen den Rückschluss zu, dass in diesem Versorgungsbereich aus der Sicht des Rettungszweck- verbandes eher eine Steigerung der Gesamtbettenkapazität wünschenswert ist.“
Wieso soll der kommunale Maximalversorger Betten abbauen und der privaten Konkurrenz das Feld überlassen ? Die privaten Träger haben keine Versorgungspflicht und können ihre Notaufnahmen abmelden. Wollen wir wirklich eine Privatisierung der medizinischen Notfallversorgung? Dann kann die Stadt München auch gleich das Trinkwasser und die Müllabfuhr privatisieren.
Wir fordern: Keine Bettenreduktion in Harlaching! Der Erhalt der städtischen Kliniken als Maximalversorger für ihre Bürger ist eine kommunale Kernaufgabe.
BCG sagt: Bis 2022 gehen die behandelten Fallzahlen um 11% zurück.
Wir sagen: Die Fallzahlen steigen jährlich. Zudem ist prognostiziert, dass München wie keine andere Großstadt in Deutschland weiter wachsen wird. Somit wird es 2022 deutlich höhere Fallzahlen im STKM geben (ca. + 35%). Die Prognose der BCG kann nur bedeuten, dass die Stadt München langfristig plant, sich von der Notfallversorgung ihrer Bürger durch die Hintertüre zu verabschieden, obwohl diese zu ihren gesetzlich verankerten Pflichten gehört.
Wir fordern: Die Stadt München muss in vollem Umfang für die Notfallversorgung ihrer Bürger sorgen. Das geht nicht durch Sparmaßnahmen.
BCG sagt: Der Hubschrauber-Hangar des Rettungshubschraubers „Christoph 1“ soll nach Neuperlach umziehen.
Wir sagen: Der ADAC-Rettungshubschrauber ist nicht nach Neuperlach verlegbar! Der dortige Landeplatz ist aus luftfahrttechnischer Sicht sehr problematisch. Herr Blume-Beyerle, Vorsitzender des Rettungszweckverbands München schreibt hierzu, dass „am Krankenhaus Neuperlach derzeit kein ausgewiesener Hubschrauberlandeplatz verfügbar ist.“ Einer Verlegung des Standorts ins dicht besiedelte Neuperlach würde sicherlich eine Flut an Einsprüchen und Klagen benachbarter Bürger und vermutlich die Gründung von Bürgerinitiativen gegen den neuen Landeplatz nach sich ziehen.
Wir fordern: Laßt den Hubschrauber in Harlaching, hier ist er bestens etabliert und von der Bevölkerung akzeptiert.
BCG sagt: Die Onkologie (Anm.: Internistische Abteilung zur Behandlung von Krebserkrankungen) soll nur noch in Neuperlach vorgehalten werden.
Wir sagen: Abgesehen von den Defiziten, die eine Ausgliederung der Onkologie für die Frauenklinik, die als zertifiziertes Brust- und Gynäkologisches Zentrum mit überregionaler Bedeutung ausgewiesen ist, und für die Palliativstation zur Folge hat, verblüfft dieser Plan besonders in Bezug auf die Strahlentherapie, deren Strahlenbunker gerade mit neuesten Geräten für Millionensummen modernisiert wird. Diese Abteilungen sind auch nicht einfach nach Neuperlach verlegbar, obwohl es sicher eine architektonische und finanzielle Herausforderung wäre, einen Strahlenbunker unter das bestehende Hauptgebäude in Neuperlach zu bauen.
Wir fordern: Erst denken, dann handeln !
BCG sagt: In Harlaching soll es nur eine Neurologische, aber keine Internistische (z.B. Kardiologische) oder Neurochirurgische Abteilung geben.
Wir sagen: Harlaching hat die erste Stroke Unit (Anm.: Schlaganfall-Intensiveinheit) Deutschlands und die größte Stroke Unit an einer Einzelklinik in Bayern. Diese Neurologische Abteilung benötigt aber internistische Fachdisziplinen, eine Neurochirurgie und eine interventionelle Radiologie. Die Patienten, welche mit dem Rettungsdienst mit Verdacht auf Schlaganfall in die Klinik kommen, haben stattdessen sehr oft Herzinfarkte, Gefäßverschlüsse, Hirnblutungen oder ganz andere Krankheiten wie z.B. eine Sepsis (Anm.: Blutvergiftung). Eine adäquate Versorgung dieser Patienten ist dann in Harlaching nicht mehr möglich, wodurch wertvolle Zeit verloren geht. Dem Boston-Consulting-Konzept fehlt die Einsicht in das Münchner Notfallgeschehen und es gefährdet auf diese Weise Menschenleben. Der Münchner Rettungsdienst würde, weil er im Gegensatz zu BCG von diesem Umstand weiß, auch Patienten mit unklaren Diagnosen nicht mehr nach Harlaching bringen und die verbliebenen Kliniken mit Maximalversorgung weiter überfordern.
Wir fordern: Medizinische Notfallversorgung muß in sich schlüssig sein und darf nicht auf dem Reißbrett nur nach finanziellen Aspekten entworfen werden.
BCG sagt: In Harlaching sollen einige „Notfallbetten“ zur stationären Versorgung bestehen bleiben. Die Fachabteilungen ziehen aber weg nach Neuperlach.
Wir sagen: Es werden sich keine Ärzte mehr in Harlaching bewerben. Ein Haus ohne Fachabteilungen bietet keine Möglichkeiten mehr zur Facharztausbildung. Wenn aber die Kriterien zur Weiterbildung nicht erfüllt sind, ist ein solcher Arbeitsplatz uninteressant. Da in Harlaching auch die notwendigen medizinischen Eingriffe (Bronchoskopie, Gastroskopie, OPs, etc.) nicht mehr durchgeführt werden sollen, fehlen alle entscheidenden Kriterien für eine fachärztliche Weiterbildung. In einer Stellenausschreibung könnte dann stehen: Wir bieten unattraktive Arbeitsplätze in einer unserer Rumpfkliniken… Dementsprechend werden Qualifikation und Qualität des ärztlichen Personals sein.
Wir fordern: Es müssen Konzepte für überlebensfähige Kliniken entstehen!
Man hört: Das STKM muss Gewinne erwirtschaften. Herr Ude meinte, das sei auch mit den Stadtwerken hervorragend gelungen.
Wir sagen: Ja, eine Klinik soll auch ökonomisch denken und handeln. Aber will die Stadt München wirklich Gewinne erwirtschaften, wenn ein Schulkind vom Auto überrollt wurde, eine krebskranke, junge Mutter eine Chemotherapie erhalten muss, oder wenn es bei einem größeren Unfall (z.B. einem U-Bahn-Unglück) zu einem Massenanfall von Patienten kommt?? Die medizinische Grundversorgung der Bürger, insbesondere die Notfallversorgung durch die Kliniken ist doch eher mit der Feuerwehr oder der Polizei vergleichbar, als mit einem Wirtschaftsunternehmen wie Siemens oder EADS. Die Stadtwerke können den Strompreis anpassen, die Kliniken die Erlöse aber nicht.
Die Stadt München renoviert z.Zt. das Olympiazentrum für 500 Mio. Euro und das Deutsche Theater für 200 Mio. Euro. Somit muss sich der Stadtrat die Frage gefallen lassen, ob er mehr Geld für Sport und Kunst ausgeben will, als für die Gesundheit der Bürger.
Wir fordern: Die Notfallversorgung muss in ganz München in städtischer Hand bleiben!
BCG sagt: Harlaching wird stark reduziert.
Wir sagen: Harlaching versorgt alle Bürger. Künftig wird der Anteil an alten, gebrechlichen, alleinstehenden, pflegebedürftigen und dementen Patienten deutlich steigen. Die Versorgung dieser Patientengruppen ist im DRG-System (Anm.: deutsches Krankenhaus-Abrechnungssystem mit den Krankenkassen) nicht ausreichend abgedeckt. Hohe Kosten stehen relativ niedrigen Erlösen gegenüber. Andererseits kann der außerordentlich gute Standort in Münchner Südwesten helfen, diese Defizite auszugleichen: Mit einer ansprechenden baulichen Grundsubstanz könnte man bei schon vorhandener hervorragender medizinischer Betreuung auch Patienten aus den wohlhabenden Umlandgemeinden (Grünwald, Pullach, Oberhaching etc.) und dem bayrischen Oberland gewinnen und so für eine ausgeglichene Bilanz sorgen.
Wir fordern: Der Standortvorteil von Harlaching muss weiterhin für ein Maximalversorgungshaus genutzt werden.
Man hört: Harlaching und Schwabing werden geopfert um Neuperlach und Bogenhausen zu retten.
Wir sagen: Harlaching schrieb als einzige dieser Kliniken im Jahr 2013 eine „schwarze Null“. Der Gewinn mit der medizinischen Leistung lag im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Und nach Abzug des Verwaltungs-overheads in der Firmenzentrale blieb Harlaching immer noch verlustfrei! Warum soll das einzige rentable Haus im Verbund (!) mit Rund-um-Versorgung und problemlos ins Stadtteilleben integriertem Rettungshubschrauber aufgegeben werden?
Wir fordern: Liebe Harlachinger, Sendlinger, Grosshaderner, Pullacher, Grünwalder usw.: Wehrt euch gegen die Sparpolitik und kämpft für eure Klinik!!!
BCG sagt: Das Klinikum Neuperlach soll von heute 545 Betten auf 650 ausgebaut werden. Harlaching soll von 750 auf 545 Betten geschrumpft werden !
Wir sagen: Viele Millionen Umbaukosten in Neuperlach, damit anschließend die Verhältnisse nur gespiegelt sind, und die künftige Schwerpunkt-Klinik zur Einweihung 50 Jahre alt ist? Spart die Kosten in Neuperlach und investiert sie in einen Neubau in Harlaching. Die Voraussetzungen für einen großen Wurf sind bereits gegeben: Grundstück, Baupläne und Baugenehmigung liegen vor. Und das Staatsministerium hat nach unserem Kenntnisstand schon Zuschüsse versprochen. Warum also Altbausanierung in Neuperlach, wenn in Harlaching ohne Störung des laufenden Betriebs ein Neubau auf vorhandenen Flächen entstehen kann?
Wir fordern: In Harlaching muss als erste bauliche Maßnahme im StKM der Neubau eines modernen Großklinikums als Vorzeigeprojekt für ganz Bayern entstehen.